D70: Welches 105mm Makro sinnvoll?

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

Hennes
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Beitrag von Hennes »

Am besten schaust Du Dir die neueste Ausgabe von FotoColor (8/2004) an, da werden 35 Objektive auf der D70 getestet. Das Sigma EX 2,8/105 mm Macro ist mit "Digital empfohlen" dabei. Siehe auch meinen Thread http://www.coolpix-forum.de/viewtopic.php?t=9046

Alles klar :roll: :roll: :roll:
Gruss, Hennes
___________
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dr_konkret
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Beitrag von dr_konkret »

Hennes hat geschrieben:Am besten schaust Du Dir die neueste Ausgabe von FotoColor (8/2004) an, da werden 35 Objektive auf der D70 getestet. Das Sigma EX 2,8/105 mm Macro ist mit "Digital empfohlen" dabei. Siehe auch meinen Thread http://www.coolpix-forum.de/viewtopic.php?t=9046

Alles klar :roll: :roll: :roll:
Danke, werde das Heft heute Abend in der Hand halten :)
Nikon D80 (50/1,8; 18-135 Kit; 70-300 und 105er Sigma Macro) und "immerdabei" Canon Digital Ixus

jodi2
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Beitrag von jodi2 »

@onkelheini und PeterZ
Wirkt sich denn der Crop-Faktor bei dieser Grundregel "4xBrennweite" bzw. beim Mindestabstand für 1:1 nicht aus? Sprich, muß ich beim 60er Nikkor also weiter von 4x60mm=240mm ausgehen oder wird's zum 90er Makro und ich hab 4x90mm=360mm, bis mich die großen Tierchen fressen? Mir würde nämlich das Nikkor mehr zusagen...

Gruß
Jo

PeterZ
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Beitrag von PeterZ »

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Wirkt sich denn der Crop-Faktor bei dieser Grundregel "4xBrennweite" bzw. beim Mindestabstand für 1:1 nicht aus?
</i>
Jein :-)>
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Sprich, muß ich beim 60er Nikkor also weiter von 4x60mm=240mm ausgehen oder wird's zum 90er Makro und ich hab 4x90mm=360mm
</i>
Nein. Der Mindestabstand ist gleich der vierfachen Brennweite - unabhängig davon, ob es sich um eine Mittelformatkamera handelt mit 60x60 mm Filmgrõße, eine KB kamera mit 24x36mm oder eine DSLR mit 23,7x15,6mm CCD Abmessungen.

Wichtig ist der Maßstab - der ist auf (fast) allen Makroobjektiven eingraviert. Der Maßstab (M) bestimmt die Motivabmessungen:

<pre>
===========================================
M KB-FILM D70-CCD
===========================================
1 24x 36 16x 24
1,1 26x 40 17x 26
1,2 29x 43 19x 28
1,3 31x 47 20x 31

1,7 41x 61 27x 38
2,3 55x 87 CHECKKARTE 36x 55

3,5 84x 126 55x 87 CHECKKARTE

6,2 147x210 DIN A5 97x147

8,8 210x317 DIN A4 137x209
9,4 226x338 147x223 DIN A5

13,0 312x468 DIN A3
13,5 324x186 211x320 DIN A4

19,0 456x684 297x450 DIN A3
</pre>

onkelheini
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Beitrag von onkelheini »

@jodi2

das ist eine interessante Frage!

An der Grundregel ändert der Cropfaktor erstmal überhaupt nichts. Wenn du eine Entfernung von 4XBrennweite zum Objekt hast, dann wird das Objekt 1:1 auf der Film- oder Chipebene abgebildet.

In der Praxis macht sich der Crop dann aber eventuell doch stark bemerkbar.
Dazu mal ein Beispiel um zu verdeutlichen wie sich der Crop genau auswirkt. Die Zahlen hab ich einfach mal so gewählt, daß man damit leichter rechnen kann:

Agenommen du hast eine Vollformatkamera und der Chip hätte die Maße 4cm x 3cm (das sind wie gesagt nur vereinfachte Zahlen).
Das Objektiv ist dein 60mm Makro und in 240mm Entfernung sitzt eine Heuschrecke, die zufällig genau 4cm lang ist.
Auf dem 4cm breiten Chip reicht die Heuschrecke nun genau vom linken bis zum rechten Rand weil sie 1:1 also 4cm groß auf dem Chip abgebildet wird.

Wenn du nun eine Kamera mit dem Cropfaktor 2 hättest, dann wäre der Chip nur noch 2cm x 1,5 cm groß.
Mit dem gleichen Objektiv und dem gleichen Abstand zur Heuschrecke, würde die immer noch 1:1 abgebildet werden - also 4cm groß.
Nun passt die aber nicht mehr ganz auf das Bild - also müsstest du etwas weiter weggehen, um die ganze Heuschrecke abzubilden.

In den meisten Fällen ist es aber so, daß man ein sehr kleines Objekt möglichst groß abbilden will. Das gleiche Beispiel mit einer kleinen Ameise würde dazu führen, daß du mit beiden Kameras so nah wie möglich rangehst - also wären die 240mm Abstand in beiden Fällen die ideale Distanz. Auf dem Vollformatbild würde die Ameise kleiner wirken als auf dem Cropbild, aber nur deshalb, weil dem Cropbild einfach der Rand fehlt. Die Anzahl Details oder die Menge der Bildinformationen nur bezogen auf die kleine Ameise wären in beiden Bildern gleich.

... ich hoffe ich habe jetzt alle verwirrt :?

Gruß
Dirk
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/428954
Canon 300D+Kit, Sigma 2.8 28-70, Canon 1.8 50, Canon 75-300 USM, Sigma 500 DG Super, BG-E1 usw.

nikkormatix
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Beitrag von nikkormatix »

Onkelheini, du hast das im Grunde schon richtig erklärt. Was sich an einer Crop-Kamera ändert, ist in der Tat der *Bildausschnitt*. Für den gleichen Bildausschnitt wie bei Kleinbild braucht man hier lediglich den um den Crop-Faktor kleineren Maßstab.

Für dein Beispiel mit der Heuschrecke bedeutet das, dass man hier - im Vergleich zum Vollformat/Kleinbild - das Micro-Nikkor nur auf etwa 1:2 einstellen muss, um die Ameise *bildfüllend* zu fotografieren. Geht man weiter bis 1:1 erhält man einen *Motivausschnitt* aus dem Vollformat mit der max. Größe von etwa 15x20 mm. "Mehr" als 1:1 kann das Micro-Nikkor auch an der D70 nicht, aber aufgrund des zur bildfüllenden Abbildung benötigten kleineren Maßstabs glaubt man subjektiv, mit einer Crop-Kamera mehr Makro zur Verfügung zu haben.

Gruß
Frank
Zuletzt geändert von nikkormatix am Fr Jul 16, 2004 14:54, insgesamt 1-mal geändert.

jodi2
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Beitrag von jodi2 »

Keine Sorge Dirk, ich fand Dein Beispiel sehr verständlich. Allerdings stimmt das nur bei gleicher Sensordichte, sprich ein KB-Vollformatchip a la D70 müßte Faktor 1,5 in Länge und 1,5 in Breite mehr Pixel haben, also ingesamt Faktor 2,25 also 13,5 Mio Pixel. Hat er weniger, bietet diese Cam mit demselben Makro effektiv weniger Details als eine D70, egal ob Fliege oder Grashüpfer. Oder ums es mal mit ein paar populären Vollformatmodellen zu sagen, eine Canon 1D mit 11 Mio Pixeln böte in diesm Fall weniger Details, eine Kodak mit 13,7 etwa die gleichen.

Peter, Deine Tabelle hab ich nicht ganz kapiert. Ist das links der Abbildungsmaßstab und das rechts die Abbildungsgröße auf Negativ bzw. Sensor? Also 13,0 würde dann 13:1 bedeuten?

Und dumme Frage, warum gibt es eigentlich keine Makrolinsen 2:1 oder mehr, warum ist bei 1:1 Schluß?

Gruß
Jo

jodi2
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Beitrag von jodi2 »

Übrigens, in der jetzt schon öfter erwähnten aktuellen Colorfoto ist eine Anzeige von Foto-Öhling in Mainz (www.oehling.de) mit dem 105er Sigma für 299,- (scheinbar nur für Nikon und Minolta). Das scheint mir sehr sehr günstig, noch dazu von einem bekannten Fachgeschäft.

Gruß
Jo

nikkormatix
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Beitrag von nikkormatix »

jodi2 hat geschrieben: ... warum gibt es eigentlich keine Makrolinsen 2:1 oder mehr, warum ist bei 1:1 Schluß?
Mit Vorsatzlinsen, Zwischenringen oder Balgengerät lassen sich noch größere Maßstäbe erzielen. Der Aufwand nimmt dann allerdings auch deutlich zu. Schon bei 1:1 hast du bspw. 2 Blendenstufen Lichtverlust.

Bis max. 2:1 kann man noch zu Vorsatzlinsen greifen, die selbst keinen weiteren Lichtverlust verursachen. Größere Maßstäbe mittels Vorsatzlinsen sind nicht empfehlenswert, da man hierzu deutlich stärkere Vorsatzlinsen benötigt, worunter die Abbildungsqualität deutlich leidet.

Das Sigma 2,8/105 ist ein gutes Makroobjektiv. Zu diesem Preis kann man ohne Bedenken zugreifen. Es gibt inzwischen ein Nachfolgemodell, zu dem ich aber qualitativ nix sagen kann.

Gruß
Frank
Zuletzt geändert von nikkormatix am Fr Jul 16, 2004 15:42, insgesamt 1-mal geändert.

PeterZ
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Beitrag von PeterZ »

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Peter, Deine Tabelle hab ich nicht ganz kapiert. Ist das links der Abbildungsmaßstab und das rechts die Abbildungsgröße auf Negativ bzw. Sensor?
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Ja, links ist der Abbildungsmaßstab - und rechts der entprechende Motiv-Ausschnitt aus der "Natur". :-)>

Also 13,0 würde dann 13:1 bedeuten?
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Umgekehrt - 1:13 - d.h. Verkleinerung.

Der Abbildungmaßstab ist das lineare Verhältnis zwischen der Kantenlänge des Motivausschnittes und der Filmkante.

Machen wir mal ein Beispiel, dann wird es klar mit der Tabelle. Z.B. wir wollen eine Eidechse abbilden - die reelle Ausschnitt sollte etwa DIN A5 groß sein. Haben wir eine analoge SLR, damm in der KB-Spalte, mit der D70 in der rechten Spalte suchen wir die Zeile mit DIN A5 - 147 x 223 mm aus - dann links merkt man den Abbildungsmaßstab: 9,4

Nun, auf dem Makroobjektiv stellen wir diesen Abbildungmaßstab ein - auf dem Objektiv kannst Du gleich die dazugehörende Entfernung ablesen, bei dem 105-er ist es 1,2m.

Nun, kommt ein neugieriges Kind vorbei, dann wollen wir rasch ein Schnapschuss machen mit dem selben Objektiv. Der Ausschnitt mit dem Gesicht sollte etva DIN A4 sein, in der Tabelle steht links: 13,5 als Abbildungsmaßtab, auf dem 105-er Objektiv dann ist etwa 1,6 m die notwendige Entfernung.

Ist schon klar?

In der Praxis braucht man so eine Tabelle kaum: man lernt schnell mit den Abbildungsmaßstäben umzugehen. Allerdings, benuzt man das selbe Makroobjektiv mit analoger und auch mit digitaler Kamera, ist so eine Tabelle für die schnelle Orientierung schon nützlich.

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Und dumme Frage, warum gibt es eigentlich keine Makrolinsen 2:1 oder mehr, warum ist bei 1:1 Schluß
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Ach was, das ist eine sehr kluge Frage. Die ausführliche Erklärung habe ich gerade gestern geschrieben, gleich mit den (vereinfachten) Berechnungsformeln, diese Bechreibung findest Du nebenan, unter "Zwischenringe".

Die meisten Makroobjektive gehen nur bis 1:2, nur die moderneren AF-Micros bis 1:1.
Willst Du vergrößern, z.B. eine Mücke mit doppelter Größe abbilden, also 2:1 (oder 1:1/2 oder 1:0,5), dann brauchst Du Zwischenringe oder ein Balgengerät.

Bitte frage nach, falls ich etwas nicht deutlich genug oder fehlerhaft geschrieben habe: ich bin halt ein Ungar, deutsch habe ich leider nie in der Schule gelernt, für Korrekturen danke ich im Voraus.

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