Frage zu 180mm Nikkor - Gewicht am Stativ?

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

Frank J
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Beitrag von Frank J »

Hallo zusammen,

ich lese sonst nur passiv in diesem Super-Forum :cool: , steuere aber gern hier meine Erfahrungen mit dem 180er bei.

Habe seit gut 15 Jahren das Teil – früher an einer D90X, dann an einer D80 und jetzt D300. Neulich mit dem 70-200/2.8 eines Kollegen direkt verglichen mit Stativ, SVA und RAW. Offen und abgeblendet waren die Unterschiede marginal (was wir beide aus unserer jeweiligen Sicht als gutes Zeichen angesehen haben). Allerdings waren die Tests nur in der Bildmitte wirklich aussagekräftig.

Man muss dass 180er gut stabilisieren um die volle Schärfe der D300 zu erhalten (Stativ, SVA, am besten über LV fokussieren). Dann sind die Ergebnisse irre gut. In solchen Situationen sehe ich (bei 100% Auflösung) noch eine deutliche Verbesserung beim Abblenden auf f/5.6 bei meinem Exemplar, weiteres Abblenden erhöht nur noch die DOF. Andere meinen schon offen volle Schärfe zu haben. Bei 20x30 Prints sind die Unterschiede vermutlich klein. Habe schon viele gute Freihandaufnahmen bei f/2.8 gemacht.

Vorteile aus meiner Sicht:

sehr gute (plastische und scharfe) Bildwirkung, bei entsprechenden Tests sehe ich keinen Abfall zum Rand

geringes Gewicht – gerade auf Reisen

ausgezeichnetes Gegenlichtverhalten – habe schon viele Aufnahmen mit Sonne im Bild gemacht, Reflexe sind gut beherrschbar

mit Kenko-Zwischenringen im Nahbereich immer noch sehr gut

Natürlich gibt es Einsatzbereiche, wo AFS und VR fehlen. Bei Landschaft, Architektur, Reisen kein Problem.

Gruß - Frank

PS: unbedingt ohne Filter benutzen. Mit einem Hama-Sky hatte ich deutlich sichtbaren Kontrastverlust, auch bei einem Heliopan HTMC sehe ich Verschlechterungen.
Zuletzt geändert von Frank J am Di Okt 14, 2008 21:06, insgesamt 1-mal geändert.

vdaiker
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Beitrag von vdaiker »

Was Du auf jeden Fall brauchst ist ein guter Kopf am Stativ. Mit einem einfachen Kugelkopf wirste nicht besonders glücklich, weil durch das Gewicht und die ungleiche Lastverteilung die Kamera nach dem justieren immer wieder ein paar mm nach vorne neigt. Das gilt schon für das 17-55, und vermutlich für das 24-70 auch und für das 180er erst recht.

Ich weiß aber nicht, ob ich nicht doch ein 70-200 vorziehen würde. Das 180er kann lediglich bei Größe und Gewicht trumpfen, bzgl. Bildqualität kann ich zu den modernen Zooms kaum einen wirklichen Vorteil ausmachen. Außer vielleicht tatsächlich bei Gegenlichtsituationen. Dafür ist der AF so was von lahmarschig. Seit ich das 70-200 habe benutze ich mein 180er jedenfalls kaum noch, behalten tue ich es aber trotzdem. :)
Gruß,
Volker

Kreativstau
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Beitrag von Kreativstau »

Hehe leicht gesagt bei einem Preisunterschied von 1100€. :)

Danke für deinen Post Frank J.

vdaiker
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Beitrag von vdaiker »

Kreativstau hat geschrieben:Hehe leicht gesagt bei einem Preisunterschied von 1100€. :)
Das gilt nicht nur für das Nikkor, sondern auch für das Sigma. Seit dem Sigma 70-200 steht mein Nikkor 180 zumeist im Schrank. Ein mal war es auf einer Reise aus Gewichtsgründen dabei.
Gruß,
Volker

grothauu
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Beitrag von grothauu »

Ich benutzte es seit Jahren an einer D70, die allerdings vor ein paar Wochen das zeitliche gesegnet hat. Pro: klein, leicht, gute Abbildungsleistung Contra: keine Hinterlinse, deshalb muss man etwas mehr aufpassen, und (!) an der D70 teilweise heftiges purpel fringing (lila Ränder).

Gruß Uli
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Frank J
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Beitrag von Frank J »

... und (!) an der D70 teilweise heftiges purpel fringing (lila Ränder).
hm... ':???:'

Um hier nichts falsches zu behaupten, bin ich noch einmal Bilder aus den letzten Jahren durchgegangen. Aus hunderten von Aufnahmen hatten nur zwei Motive richtige CAs. Das waren Hummingbirds im Gegenlicht. Die motivbedingten Reflexe waren allerdings fast so stark wie bei dem bekannten Test mit geknüllter Alufolie in der Sonne. Nur sehr vereinzelt sehe ich leichte blaue CAs. Man muss aber danach suchen. Die meisten Bilder mit hohem Kontrast sind frei davon.

Habe gerade bei den bekannten Reviewers nachgeschaut. Klaus Schroiff hält die CA-Neigung für gering, Björn Rörslett berichtet aber von gelegentlichen CAs.

(Mit meiner D70 war ich unabhängig von den Objektiven mit der Farbwiedergabe nicht zufrieden: oft lila Farbstiche)

Frank J
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Beitrag von Frank J »

vdaiker hat geschrieben: ... Das 180er kann lediglich bei Größe und Gewicht trumpfen, bzgl. Bildqualität kann ich zu den modernen Zooms kaum einen wirklichen Vorteil ausmachen. ...
Sehe ich genau so. Der Rest ist eine subjektive Entscheidung. (Möchte mich hier auch nicht zum Advokaten für das 180er machen.) Allerdings kann ich mit der AF-Geschwindigkeit an der D300 gut leben.

War schon zwei mal so weit, ein 70-200/2.8 zusätzlich anzuschaffen. Hatte bei einem Freund und ein andermal bei einem Kollegen ausführlich getestet. Prima Teil - nichts auszusetzen. Aber wie du schon sagtest, bzgl. Bildqualität kein wirklicher Vorteil - wenn auch in anderen Dingen. Habe dann das Geld in ein 14-24/2.8 gesteckt. Da sehe ich deutliche Unterschiede in der Bildqualität zu den Konkurrenten...

Zurück zur Frage nach der Stabilität am Stativ. Mit den großen und schweren Köpfen (z.B. Linhof 2) absolut kein Problem. Habe seit einiger Zeit den leichteren und ansonsten genauso guten Markins Q3. Auch der zeigt das beschriebene Effekt nicht, dass sich die Kamera nach dem Justieren noch neigt. Mit Zwischenringen und im Nahbereich wird es kritisch. Dann sollte man unbedingt Timer+SVA benutzen.

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Beitrag von zappa4ever »

Frank J hat geschrieben: Zurück zur Frage nach der Stabilität am Stativ. Mit den großen und schweren Köpfen (z.B. Linhof 2) absolut kein Problem. Habe seit einiger Zeit den leichteren und ansonsten genauso guten Markins Q3. Auch der zeigt das beschriebene Effekt nicht, dass sich die Kamera nach dem Justieren noch neigt. Mit Zwischenringen und im Nahbereich wird es kritisch. Dann sollte man unbedingt Timer+SVA benutzen.
Richtig, das neigen beim Festziehen ist ein Kopfproblem und kein Obejktivproblem. Es ist zumeist soagr vollkommen unabhängig vom Gewicht, was dranhängt (zumindest beim Benro). Selbst wenn man nur die Kamera drauf hat (oder ein leichtgewicht wie das 50er), dreht sich die Kugel leicht beim Festziehen, einfach da sie durch Reibung mitgenommen wird. Das ist bei den Köpfen ohne Friktion meist noch stärker.

Mein manfrotto 468 MG macht das nicht, die besseren Köpfe, wie Kirk, novoflex usw. machen das auch alle nicht.
Gruß Roland...

grothauu
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Beitrag von grothauu »

Frank J hat geschrieben:
Habe gerade bei den bekannten Reviewers nachgeschaut. Klaus Schroiff hält die CA-Neigung für gering, Björn Rörslett berichtet aber von gelegentlichen CAs.
(Mit meiner D70 war ich unabhängig von den Objektiven mit der Farbwiedergabe nicht zufrieden: oft lila Farbstiche)
Klaus schreibt aber auch vom Purpel Fringing (siehe Schwanfoto), was ja mit den CAs nix zu tun hat. Er hat übrigens*mein* Objektiv getestet. Dass die Farbsäume mit der D70 in Zusammenhang stehen kann sein, deshalb habe ich sie extra erwähnt. Im Winter/bei Schnee konnte ich das Objektiv nicht wirklich einsetzen, weil sehr viel Farbausschuss dabei war.

Erfahrungen an einer anderen Cam habe ich noch nicht, weil ich die D90 erst bei der nächsten Preissenkungswelle beschaffe und solange mit einer Lumix TZ5 auskomme (*schäm*).

Uli
Zuletzt geändert von grothauu am Sa Okt 18, 2008 10:28, insgesamt 2-mal geändert.
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mague
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Beitrag von mague »

Wenn man günstig an ein 180er kommen kann dann auf jeden Fall kaufen.
Ich würde selbst für die D Version nicht mehr als 300€ bezahlen.

Die Vorteile wurden schon alle genannt, ein Nachteil aber verschwiegen.
Der AF ist sehr langsam, und es ist kein Unterschied zwischen non-D und D vorhanden.
Das 180er war das langsamste Objektiv das ich je besessen habe, allerdings muss zur Ehrenrettung gesagt werden daß der AF sehr gut sitzt.
Da wo ein HSM oder auch ein AF-S 70-300 noch korrigieren muss hat das 180er den Fokus schon sicher.
Wenn der AF sitzt dann ist auch das verfolgen kein Thema, nur, einmal das Objekt aus aus dem Fokus verloren ists vorbei.

Wenn Du mit dem Teil nicht blitzen wirst dann kannst auch ein günstigeres non-D kaufen.

Aus heutiger Sicht würde ich eher etwas mehr Geld ausgeben und gleich ein 80-200 Drehhzoom erwerben. Das ist schneller im AF und sicher genausogut in der Abbildung.
Aber halt schwerer.
Ich kann mir vorstellen daß das 180er an FX für Portraitfotografen ein Prima Teil ist.
mfg
Martin

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