Sigma 150 oder Tamron 90 / Tokina 100

[matthifant]

Wir möchten uns demnächst ein Makroobjektiv zulegen und ich schwanke derzeit noch zwischen dem 90-er Tamron bzw. 100-er Tokina und dem 150-er Sigma.
Freihandaufnahmen sind mit dem doppelt so schweren 150-er sicher schwieriger zu machen als mit den kurzen Brennweiten, das ist uns klar.
Mich interessiert der effektive Arbeitsabstand, also der Abstand zwischen Frontlinse und z.B. Insekt.
In dem Makrotest fehlt leider genau diese Angabe.
Auf der Sigma-Seite finde ich zwar für das 105-er und das 150-er die jeweilige Nahgrenze, aber die bezieht sich doch sicher auf den Abstand zwischen Objekt und Chip, oder ?
Also kann ich einfach von der Nahgrenze die Objektivlänge abziehen ?
Bisher habe ich meine Makros mit der D80 mit meinem 70-300 VR und einer achromatischen Nahlinse gemacht, mir fehlt also jede Erfahrung mit einem Makroobjektiv.
Da aber jeder die Schärfe unserer (meine Frau fotografiert mit einer D40, wir teilen also unser Equipment) Makros "kritisch anmerkt" haben wir uns zum Kauf eines richtigen Makroobjektivs entschlossen.
Was würdet Ihr raten ?
Lohnt sich das mehr an Gewicht und Preis für das 150-er oder reicht auch ein 100-er ?
Unsere bervorzugten Makrobjekte, bei denen Fluchtdistanz evtl. kritisch ist, wären Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und andere etwas scheue Insekten. Bei Käfern, Schnecken und Blumen ist Fluchtdistanz ja nicht wirklich ein Thema.

[Hanky]

ich habe mich für eine andere Lösung entschieden: Nikkor VR 105/2.8 + TC-14EII
(Vorteil: 150 mm Macro und auch am Tele einsetzbar)

[Its me]

Ich überlege gerade vom Tokina 100, das von der Qualität wirklich überzeugt zum Sigma 150 zu wechseln.
Gründe:
-Mit gefällt stärkere Unschärfe, wenn ich meine Bilder mit welchen vom 150er vergleiche z.T. besser.
-Ich vermisse nicht selten die Stativschelle
-Außerdem würde ich gerne mal ausprobieren wie sich das Sigma mit dem 1,4er Konverter, den ich ohnehin schon habe verhällt.

Warum ich mich bisher noch nicht zum Tausch entschlossen habe:
-Das Tokina ist deutlich handlicher
-Für mich sind die 100mm oft auch eine brauchbare Portraitbrennweite.
-Manchmal find ich, dass man bei 100mm schon relativ weit von den kleinen Sachen, besonders wenn sie nicht wegrennen, weg gehen muss.

Vielleicht helfen dir meine Überlegungen ja etwas.
Nochwas: Freihand geht meiner Meinung nach ohnehin nur bei Objekten in der Größenordnung von größeren Schmetterlingen bei gutem Licht. Da ist dann das 150er wahrscheinlich überlegen, weil die tatsächlich relativ schnell davonfliegen.

[CEHorst]

Ich habe das 90er Tamron besessen und es war ein wirklich gutes Makro und Tele. Jetzt habe ich es zugunsten des 150er Sigma weggegeben. Von der optischen Qualität unterscheiden sich die Objektive nicht so sehr. Gewichtstechnisch ist das Sigma aber doch ein ganz andere Klasse. Ohne Stativ ist das fotofgrafieren mit dem S(umo)igma eigentlich schon richtige Arbeit. Aber die längere Brennweite wiegt das alles wieder auf. Zudem gefällt mir der Autofokus des Sigmas. Ich würde mich immer wieder so entscheiden.

LG
Horst

[matthifant]

Vielen Dank für Eure Antworten, die mir in der Tat sehr weitergeholfen haben
Hat unseren heimlichen Favoriten (Sigma 150) bestätigt

[Hanky]

Da geht die schöne große Blende wieder kaputt ... was so gar nicht zu Deinem Sinnspruch passt!

muß man das verstehen ob ich anstatt 2.8 als größte Blende 4.0 habe, was macht das bei Macros schon aus?

[ManniD]

ob ich anstatt 2.8 als größte Blende 4.0 habe, was macht das bei Macros schon aus?

Na zumindest 1 EV weniger Licht zum fokussieren.

@Matthias
Bienen und Hummeln sind unruhige Geister, die wuseln ständig herum, lassen sich aber auch nicht von Kameras mit kurzen Makros beeindrucken. Auch Schmetterlinge kann man sehr gut mit kurzen Brennweiten beim Nektarsaugen ablichten. Wirklich kritisch sind Libellen, Echsen und Frösche.

Hab selbst ein Sigma HSM 180/3,5, ein altes MF Vivitar 90/2,8 und ein Mikro Nikkor 55/3,5. Das 180er geht immer mit wenn ich Makros im Morgengrauen mache. Ist ganz angenehm wegen der Stativeschelle. Das 55er ist schön fürs Wandern. Da hab ich auch immer das AF-S VR 70-300 dabei. Dazu ein ZR von Kenko, ist auch ganz nett. Da ich mir das Tamron zugelegt hab, könnte es sein, das ich das 55er öfters mal zu Hause lasse.

Manni

[kai-hear]

Hallo Mathias,

wir haben ein 90er Makro und fotografieren in der Regel Insekten mit 150-200mm Brennweite an DX mit dem 70-200 HSM, da die Fluchtsdistanz sonst nicht ausreicht. Insofern würde ich bei dieser Anwendung zu mind. 150mm raten.

Viele Grüße
Kai

[klaus p]

Hallo Mathias

Ich benutze normalerweise auch das Tamron 90 mm, aber bei guten Lichtverhältnissen benutze ich auch mal mein Sigma 100-300 mm/f4 mit 25 mm Zwischenring und ich bin mir den Ergebnissen sehr zufrieden.


Grüsse
Klaus

[Walti]

Ich hatte am WE Gelegeheit, das 150er Sigma und das 90er Tammi zu testen - beides erstklassige Linsen. Das Sigma lag trotz der Größe sehr angenehm in der Hand, man konnte es gut freihand benutzen. Das Tammi fährt im Nahbereich schon weit aus, das sollte man einkalkulieren.
Optisch sind beide ohne Fehl und Tadel - also letztlich das Tammi als kleines leichtes Makro, das Sigma besonders dann, wenn Fluchtdistanzen eine Rolle spielen.