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AF-S 70-200 VR Blendensteuerung fehlerhaft?

Verfasst: Fr Feb 26, 2010 17:55
von suspense
Hallo Nikonler,

seit gut einem Jahr bin ich stolzer Besitzer eines 70-200 VR und mit der Linse bis auf eine Kleinigkeit sehr zufrieden:

Bei Blendeneinstellungen höher als f/2.8 kommt es immer zu Überbelichtungen, die ich mit der Belichtungskorrektur ausgleichen muss.
Konkret bedeutet dies, dass bei Blende 2.8 die Belichtung passt und ich mit steigender Blendenzahl immer mehr korrigieren muss. Ab etwa Blende 5,6 ist eine manuelle Belichtungskorrektur von -1,0 LW nötig, um die gleiche Belichtung wie bei 2.8 ohne Korrektur zu bekommen. :hmm:
Darüber hinaus ist keine höhere Korrektur als -1,0 LW mehr nötig.
Das Ganze stellt kein übermäßiges Problem dar, aber es nervt halt.
Dieses Phänomen tritt übrigens an drei verschiedenen Kameras gleichermaßen auf, weshalb ich den Fehler bei der Blendensteuerung des Objektivs vermute.

Ich hatte das Objektiv deswegen auch schon beim Nikon-Service in München abgegeben, mit dem Hinweis, dies genauer zu untersuchen.
Dort sagte man mir jedoch, die Blendenwerte befänden sich in der von Nikon vorgegebenen Werkstoleranz und bedürfen keiner Korrektur.

Nun meine Fragen an euch:

- Ist es wirklich normal, dass eine derartige Abweichung in den Toleranzbereich fällt? Alle meine anderen Objektive zeigen diese Verhalten übrigens nicht.
- Hat jemand ähnliches beim 70-200 VR beobachtet und dies auch schon mal reklamiert?

Verfasst: Fr Feb 26, 2010 20:20
von vdaiker
Dass das Ganze bei Nikon ungenau ist weiß man, aber so viel?

Mein 70-200 zeigt dieses Verhalten nicht, ebenso wenig meine anderen Linsen. Ich hatte mal ein Tokina welches so bei 1.5 Blenden lag, habe es zur Korrektur geschickt und danach war es noch irgendwas zwischen 1/3 und 1/2er Blende was ich wohl als normal betrachten würde.

Ist noch Garantie auf der Linse?
Falls ja würde ich die so lange nerven bis sie es beheben.
Falls nein, mal AndreasH fragen, der weiß wie man das Blendenhebelchen verbiegt damit es besser passt.

Verfasst: Fr Feb 26, 2010 21:28
von Andreas H
Dass der Fehler ab 5,6 nicht mehr zunimmt, das spricht eigentlich gegen den verbogenen Hebel, der Fehler müßte ab Blende 4 konstant sein. Außerdem hätte man den im Servicepoint kaum übersehen können.

Ist der Fehler bei unterschiedlichen Verschlusszeiten konstant? Also wenn man beispielsweise mit Blende 4 mal mit 1/60, 1/125, 1/250,... fotografiert, und die unterschiedliche Belichtung mit den ISOs ausgleicht?

Mit dem Versuch könnte man sehen ob die Blende eventuell etwas langsam anläuft.

Grüße
Andreas

Verfasst: Fr Feb 26, 2010 23:14
von suspense
Danke für eure schnellen Antworten.

@Volker:
Der Blendenhebel läuft einwandfrei und leichtgängig. Eine Verbiegung konnte ich nicht feststellen.
Ein Fehler von 1/3 bis 1/2 Blende wäre kein Thema. Damit könnte ich leben.
Die Linse habe ich hier im Forum gebraucht gekauft. Laut Verkäufer stammt sie wohl direkt aus Japan bzw. wurde dort gekauft. Da somit hier in Europa wohl keine Garantie drauf ist, wäre ich auch bereit, ein paar Euro für eine Reparatur zu investieren.

@Andreas:
Den Test mit den verschiedenen Verschlußzeiten (in diesem Fall 1/50, 1/100, 1/200 bis 1/800s) bei konstanter Blende 4 und ausgleichenden ISOs habe ich soeben gemacht und er ergibt immer die gleiche Belichtung mit dem gleichen Fehler. Somit vermute ich, dass es wohl nicht an der Anlaufgeschwindigkeit der Blendenmechanik liegt.

Und noch etwas ist mir aufgefallen:

Wenn ich von vorne durch das Objektiv sehe und Licht durch den Sucher fällt, kann man beim Betätigen der Abblendtaste sehr gut das Schließen der Blende beobachten. Erst ab Blende 4 kann ich hier ein leichtes Schließen der Blende erkennen. Darunter bleibt sie beim Drücken der Abblendtaste komplett geöffnet, obwohl die Mechanik hörbar arbeitet.
Es scheint so, dass die Mechanik im Objektiv einen gewissen Offset hat und erst ab Blende 4 zu einem tatsächlichen Schließen der Blende führt. Dieser Offset würde auch erklären, warum der Fehler ab etwa Blende 5,6 konstant bleibt. Ist sowas behebbar?

Verfasst: Fr Feb 26, 2010 23:37
von Andreas H
Klar, Florian, dann ist es tatsächlich die Blendenmechanik. Wenn die ab Blende 4 erst anspricht, dann ist das Fehlerbild stimmig.

Sieht der Blendenhebel irgendwie verbogen aus? Schon eine kleine Verformung (ca. 1 mm) würde für den Fehler von einer Blende ausreichen.
Das kann mal passieren, wenn man das Objektiv ohne rückwärtigen Deckel auf dem Bajonett abstellt.

Wenn man da keine Verbiegung sehen kann, würde ich das Objektiv lieber im Servicepoint justieren lassen. Und nein, 1 Blende Abweichung liegt niemals in den Toleranzen von Nikon.

Grüße
Andreas

Verfasst: Sa Feb 27, 2010 10:16
von suspense
Nein, Andreas, der Blendenhebel ist nicht verbogen. Ich kann zumindest nichts erkennen.
Da ich um die Empfindlichkeit dieser Mechanik weiß, achte ich immer darauf, nach der Benutzung den Objektivdeckel gleich wieder draufzuschrauben. Was meine Vorbesitzer damit gemacht haben, weiß ich nicht.

Ich denke, ich werde es demnächst noch mal beim Servicepoint abgeben.

Danke für deine Hilfe.

Verfasst: Di Mär 02, 2010 13:59
von ben
suspense hat geschrieben:Nein, Andreas, der Blendenhebel ist nicht verbogen. Ich kann zumindest nichts erkennen.
Da ich um die Empfindlichkeit dieser Mechanik weiß, achte ich immer darauf, nach der Benutzung den Objektivdeckel gleich wieder draufzuschrauben. Was meine Vorbesitzer damit gemacht haben, weiß ich nicht.

Ich denke, ich werde es demnächst noch mal beim Servicepoint abgeben.

Danke für deine Hilfe.
Schick es am Besten gleich nach Düsseldorf zum Zentralservice.

Verfasst: Mi Mär 03, 2010 20:33
von Revo
Hört sich eher an als wären die Lamellen der Blende verölt. Ich hatte selben Effekt mal beim 80-200/2.8. Bei 2.8 war alles ok, je weiter die Blende geschlossen wurde, je größer war die Überbelichtung. Die Blende schließt einfach nicht schnell genug. Nachdem das Objektiv beim Servicepoint zum entölen war, funktionierte es wieder einwandfrei.

Verfasst: Mi Mär 03, 2010 21:15
von Andreas H
Bei verölten Blendenlamellen sollte der Fehler aber auch bei Blenden kleiner als 5,6 noch zunehmen.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mi Mär 03, 2010 22:51
von suspense
Dass die Lamellen der Blende verölt sind, kann ich mir nicht vorstellen, denn dann würde sich das Problem bei kürzeren Verschlußzeiten verstärken. Da es aber unabhängig von der Verschlußzeit ist und unterhalb von Blende 4 kein Schließen der Blende erkennbar ist, muss es eigentlich an der Mechanik liegen.

Ben, warum meinst du, dass es in Düsseldorf besser aufgehoben ist als beispielsweise in München? Sind die Servicepoints unterschiedlich qualifiziert?