Nikon Service in Österreich

[WilfriedF]

Das wäre doch mal ein Geschäftsidee für eine "freie" Werkstätte in Österreich.

Die "Idee" ist so neu nicht.
Das gibt es "bei uns" ohnehin seit ewigen Zeiten ( Beck, Steinkellner ..... ) nur ist deren Problem, daß sie zwar erstklassige Feinmechaniker ( u. tw. auch Elektroniker ) sind, jedoch mit den rasanten Entwicklungen der digitalen Kameratechnik unmöglich Schritt halten können. Ein Prüfplatz&Schulung für moderne DSLRs, noch dazu verschiedener Marken die jedes halbe Jahr wechseln, würde mehr kosten als deren Jahresumsatz zusammen ausmacht. Leider! Ganz abgesehen von der restriktiven Ersatzteilpolitik, die als "Gebietsschutz" verstanden wird.

[edit]
P.S.:
Orator z.B. schickt Nikon-Zeugs direkt nach Düsseldorf, das hat der Manfred Bachmann ( Geschäftsführer bei Orator ) einmal im alten Blaum-Nikon-Forum erwähnt.

[zirpl]

Eurem Rat folgend habe ich gestern ein Mail an Nikon Östereich geschrieben. Ich bin neugierig, ob die darauf reagieren werden. Ausserdem ist meine Kamera seit gestern wieder auf dem Weg zur Firma Krca. Ich hoffe diesmal bekommen Sie es hin.

Ich bin erstaunt, wie lang dieser Thread geworden ist. Danke für die vielen konstruktiven Antworten! Scheinbar habe ich da einen wunden Punkt getroffen.

Was die Idee einer unabhängigen, großen, markenübergreifenden Werkstatt betrifft, wäre das aus Sicht der Endanwender - also uns - sicher wünschenswert. Leider ist so etwas aus unternehmerischer Sicht schlicht undurchführbar bzw. uninteressant und wird daher ein Wunschtraum bleiben.

Ich bin selbst "freier" Dienstleister im Apple Bereich. Wenn man kein AASP (Apple Authorized Service Partner) ist, ist es ziemlich aufwändig an Ersatzteile zu kommen. Von Garantieabwicklungen erst gar nicht zu reden. Dies obwohl ich die Zertifizierungen (AAPT, AADT) von Apple habe, bzw. bis Ende 2004 hatte. Um AASP zu werden, verlangt Apple neben vielen anderen Dingen mindestens zwei voll zertifizierte Techniker. Diese Zertifizierungen müssen ausserdem jährlich erneuert werden. Das kostet pro Kopf und Nase so ca. 600 Euro. Ich denke, das wird bei den Fotomarken nicht viel anders sein. Wenn man es doch für alle wichtigen Marken (Nikon, Canon, Pentax, Oly, Sony, ...) schafft verlässlich an Ersatzteile zu kommen, muss man sich davon auch jede Menge auf Lager legen, damit man schnellen Service anbieten kann. Dann kommt noch die laufende Fortbildung der Techniker. Wenn man das alles hat, muss man die Kunden erst überzeugen, die Kameras *nicht* zur "offiziellen" Werkstatt zu schicken... Der einzige Ansatz den ich mir vorstellen könnte, wäre ein schnell agierendes Netzwerk aus Spezialwerkstätten, wo jedes Mitglied die Geräte aller Marken entgegen nimmt aber dann an den jeweiligen Spezialisten weiter leitet. Bei dieser Variante müsst sich der Kunde aber auf eine etwas längere Bearbeitungsdauer einstellen.

So - genug der Phantasterei...

Liebe Grüße
Christian

[xebone]

wo jedes Mitglied die Geräte aller Marken entgegen nimmt aber dann an den jeweiligen Spezialisten weiter leitet.

Und noch viel viel mehr Probleme weil es dann zig Ansprechpartner gibt ...

Das du einen wunden Punkt getroffen hast stimmt sicherlich , allerdings eben nicht nur bei Nikon - bei Canon soll`s ja noch schlimmer sein.

Lg,
Xebone

[MeisterPetz]

Du hast sicher mit deiner Einschätzung recht. Trotzdem denke ich, dass es, angesichts der stark zunehmenden Zahl von DSLR Besitzern, und im Fall Nikons mit der ziemlich verbreiteten D70 und der kommenden D50, die sich sicher auch sehr gut verkaufen wird, mit einer einzigen Werkstätte für ganz Österreich einfach nicht mehr gehen kann. Wie man sieht, ist man dort schon jetzt so überlastet, dass man die sicher sehr hohen Nikon Standards nicht mehr halten kann.

[zirpl]

Ich gebe Euch recht.

@xebone:
Was ein Netzwerk betrifft - der Kunde benötigt einen "Single Point of Contact". Das wäre bei einem großem Netz mit einem riesigen organisatorischem Overhead verbunden. Deshalb kann so etwas ebenfalls als undurchführbar angesehen werden. Wie gesagt, es war eine Phantasterei.

@MeisterPetz:

Da sind aber die Hersteller (nicht nur Nikon) gefordert. Sie müssen entweder Ihr Service-Netz ausbauen oder eine andere Lösung anbieten. Verzeiht mir, dass ich hier noch einmal den Vergleich zu Apple ziehe, aber da habe ich einfach am meisten Erfahrung.

Noch vor ein bis zwei Jahren war es wirklich außerordentlich schlecht um deren Service bestellt. Heute machen sie sehr viel zentral in den Niederlanden. Ein Beispiel: Vor etwa einem Monat hat mein iPot 40GB/3rd Gen. aufgegeben. Pauschal kostet die Reparatur eines iPod rund 285 Euro. Das ist also relativ uninteressant. Obwohl mein Gerät bereits über drei Monate ausser Garantie war, hat Apple einer meiner Bitte um eine Kulanzlösung entsprochen und das Gerät kostenlos repariert. Dafür war nur ein Anruf bei der Hotline notwendig. Schon an nächsten Tag stand ein TNT Bote mit einem leeren Versandkarton vor der Tür. Ich musste nur meinen iPod hinein legen und der Bote hat ihn gleich wieder mitgenommen. Drei Tage später war ein fabriksneues Austauschgerät bei mir. *Das* ist Service! Es ist aber kein Einzelfall. In den letzten Monaten wurden ein fast drei Jahre altes iBook sowie ein defektes Display eines 15" PowerBooks (ebenfalls ausserhalb der Garantie) kostenlos von Apple repariert. Ich habe für meine Kunden nur die Abwicklung übernommen.