Wie bekomme ich gute Bilder aus der D200?

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Moderator: donholg

Stephan_W
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Beitrag von Stephan_W »

ok, vielleicht nähern wir uns damit der Ausgangsfrage an.
Wenn man bei der Fuji den erweiterten Dynamikumfang wählt, dann muß man bei der Nikon zumindest sicherstellen, daß man den vorhandenen Dynamikumfang annähernd ausschöpft.
Gibt es denn bei der D200 eine Möglichkeit, den Dynamikumfang auszuwählen bzw. zu erhöhen und mit einer NEF-Datei zu speichern? (und ich meine damit nicht D-Lighting, was ich als einen Trick ansehe).

Andreas H
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Andreas H »

Bei Nikon ist das leider etwas verwirrend. Die meisten Einstellungen wirken sich erst nach der Interpretation der Rohdaten aus, wenn also der Dynamikumfang schon beschnitten ist.

Die einzige Einstellung von der ich sicher weiß daß die den Dynamikumfang erhöht ist die Custom Curve. Bei der Kontrasteinstellung der Kamera müßte man es einfach mal ausprobieren.

Grüße
Andreas

D200User
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Beitrag von D200User »

Hallo Stephan,

ich habe mich jetzt mal durch einen Großteil der Beiträge durchgekämpft.

Da Du auch analoge Erfahrungen hast, wird Dir sicherlich auch bekannt sein, dass früher je nach Anforderung auch der Film ausgewählt wurde.

Für Studioaufnahmen/Portraits gab es entsprechende Negativfilme, für Projektion die diversen Diafilme, bei denen man hohe Farbsättigung von Fujifilmen nehmen konnte, farbärmere aber kontrastreiche Kodachromefilme oder zurückhaltende aber der empfundenen Realität teilweise nahe kommende Agfachromefilme.

Dann gab es die verschiedenen SW-Filme und die verschiedenen Filmempfindlichkeiten etc.

Das alles hast Du nun in einer DSLR integriert.

Die S3 bietet einen sehr großen Dynamikumfang, wobei ich diesen mit der D200 toppen kann - mit ein wenig Arbeit nach der Aufnahme!

Das ist z.B. auch wieder so ein Punkt, den viele vergessen - die Zeit der digitalen Bilder führt auch wieder dazu, dass man quasi wieder im eigenen, digitalen Labor arbeitet. Zeitintensiv wird es immer dann, wenn es in die Grenzbereiche gehen soll. Hier sei am Rande die Zeitschrift DOCMA erwähnt, wo auch mal Bearbeitungszeiten genannt werden für die vorgestellten Bilder. Da sind schnell mal 4 Stunden für eine komplexe Arbeit pro Bild drin.

Aber zurück zu Deinem Anliegen.

Ich habe mir angewöhnt, bei fast allen Aufnahmen eine Belichtungsreihe zu machen. Anschließend wandle ich diese Bilder in NC 4.4 um in TIFF und füge diese mit Photomatix Pro zusammen. Geht automatisch und liefert mir Bilder, deren Kontrastumfang über dem eines Diafilms liegt und damit für mich das Optimum darstellt.

Bei bewegten Aufnahmen klappt die Belichtungsreihe nicht so, sondern ich belichte um eine Drittelblende weniger im NEF-Format, mache danach in NC eine Belichtungskorrektur um - 1 Blende mit Abspeicherung als TIFF und danach noch +1 bis 2 Blende(n) und Wandel in Tiff. Diese beiden Aufnahmen wieder in Photomatix zusammengefügt und ich habe wieder einen hervorragenden Dynamikumfang.

Kleiner Tipp am Rande. Wenn Du Out-of-Cam printen willst, dann stelle bei Aufnahmen im NEF Format trotzdem die Scharfzeichnung und Farbverstärkung so ein, wie Du es gerne als Endergebnis hättest. NC 4.4 erkennt diese Werte und passt Dein Bild (reversibel) entsprechend an und gibt das auch über den Drucker so aus.

Was ich besonders an der D200 gut finde, ist, dass ich die diversen Einstellungen für "Filmtypen resp. vergleichbare digitale Bildergebnisse" mit 4 Abspeicherungen jederzeit verfügbar haben kann. Ich muss diese verschiedenen Verhaltensweisen einfach nur einmal eingetestet haben, abspeichern und habe sie dann später auf Abruf im Menü verfügbar.

Ein Vorteil, den mir die S3 pro in diesem Umfang nicht bietet!

Ich hoffe, dass ich ein wenig helfen konnte und stehe für weitere Fragen natürlich gerne zur Verfügung.

Helmut

kosmoface
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Beitrag von kosmoface »

Stephan_W hat geschrieben: was ich als einen Trick ansehe
In der Bildbearbeitung arbeitet man ausschliesslich mit Tricks, schließlich kann ich das Bild so verbiegen das nicht mehr viel mit der Ausgangslage zu tun hat, aber dafür einfach super aussieht. :cool: :super: Hab sehr wenig analog fotografiert und nie selber entwickelt, aber hat nan da nicht auch Negative gepusht etc.? Das waren doch auch Tricks. Extrem formuliert hat die Fuji den DRI Trick schon im Sensor eingebaut.

Wenn du nur das annehmen willst was der Sensor sofort liefert, dann beschneidest du dich doch selbst. Tricks sind erlaubt, antworte ich da mal. ;)

Die D200 hat nunmal per se weniger Dynamikumfang, das kann man nicht wegreden aber ein DRI ist keine grosser Arbeit und am Ende zählt das Ergebnis. Is für mich wie ein Kuchenteig, ich geb da Blende, Objektiv und Zeit rein, rühre das im Sensor um und backe es in Photoshop. Am Ende hab ich ein kleines Kunstwerk.

Heutzutage hat man alles in einer Hand, wenn du am Drucker zuhause ausgibst sogar die reale Ausgabe als Foto. Das ist wirklich Kontrolle pur und du hast damit gewaltig viele Möglichkeiten, aber das ist eben gleichzeitig auch der Nachteil.

Man kann alles richtig machen, aber auch vieles falsch. Es ist aber erlernbar.
bye Sascha
Nikon D50 | Nikkor 18-70 | 35/2 | 50/1,8 | 85/1,8 | 70-300ED | Sigma 10-20

jenne
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Beitrag von jenne »

D200User hat geschrieben: Die S3 bietet einen sehr großen Dynamikumfang, wobei ich diesen mit der D200 toppen kann - mit ein wenig Arbeit nach der Aufnahme!
Das kann ich mir nicht ganz vorstellen. Bei gleichen Bedingungen kann man aus dem S3Pro-File sicher mehr Dynamikumfang rausholen als aus dem D200-File. Einiges geht schon mit DLighting, was ja in etwa Dri aus RAW entspricht, siehe www.effendibikes.de/Capture/index4.html , aber die S3Pro muss einfach mehr können. Das dürfte allerdings bei den meisten Bildern gar nicht unbedingt zum Tragen kommen, da die D200 nicht soo wenig Dynamikumfang hat. Bei dem Landschaftsbild auf Seite 2 ist die Dynamik sicher nicht so wichtig. Da geht mit Sättigung (in C1 LE besser zu regeln!) noch einiges. Beim Blumentopfbild lag der Weissabgleich der D200 nicht so gut, das lässt sich in RAW ändern. Bei dem Blumenbild auf Seite 1 muss man mal probieren, was in NC 4.4 noch geht, kann sein, dass man kein so gutes Ergebnis erreichen kann wie bei der S3Pro. Ich hatte schon eine Serie von Fotos, wo der geringe Kontrastumfang der D70 tatsächlich störend war und die auch bei der RAW-Nachbearbeitung nicht zu beheben war (strahlender Sonnenschein). Hier hätte ich auch gerne die S3 gehabt (allerdings wäre sie evtl. etwas zu langsam gewesen, da Sportaufnahmen).
Unterschiede in der Software habe ich auch festgestellt: NC 4.4 übernimmt die Einstellung von der Aufnahme, z.B. RGB IIIa. Man kann das auch umstellen, aber mir scheint, dass Capture One LE manchmal bessere Rottöne liefert. IIIa und Ia verlieren irgendwo immer an Durchzeichnung. C1 LE schont diese, weil sie die RAW-Daten ohne die Farbmodi übernimmt. Zudem kann man in C1 LE sehr schnell individuell nachbearbeiten! Ich nutze mal NC 4.4, mal C1 LE.
Wäre interessant, wenn du RAW-Files der D200 online legen könntest, zum Runterladen.
Finde den Thread sehr interessant, weil mir die S3Pro auch immer mal wieder durch den Kopf geht.
j.
Sony A9 + Nikon D750 mit Festbrennweiten, zuvor Nikon/Sony D600/A65/A55/D90/S5Pro/D70

Klippenkuckuck

Beitrag von Klippenkuckuck »

kosmoface hat geschrieben: Is für mich wie ein Kuchenteig, ich geb da Blende, Objektiv und Zeit rein, rühre das im Sensor um und backe es in Photoshop. Am Ende hab ich ein kleines Kunstwerk.

Man kann alles richtig machen, aber auch vieles falsch. Es ist aber erlernbar.
Zweimal JA! Digitalfotografie ohne digitale Bearbeitung ist wie Scheibenschiessen auf Gespenster - kannste glatt vergessen...

Littlehonk
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Beitrag von Littlehonk »

Das ist aber auch ein Punkt, der wirklich stören kann. Denn was aus den Kameras (für mich D70 und D200) im RAW-Format rauskommt, ist auf den ersten Blick "Müll". Matschig, farblos, dunkel, unscharf. Erst wenn ich jedes Bild durch einen intensiven Prozess an EBV jage, der leider bei jedem Bild anders ist und im Schnitt jeweils bei mir ca. 15 Minuten dauert, erreiche ich wirklich ansprechende Ergebnisse.
Ich frag mich manchmal wie das Profifotografen so machen, die müssen ja, trotz großer Erfahrung in der EBV, pro Bild auch 5 Minuten rechnen. Wenn die am Tag 50 verwendbare und weiterleitbare Fotos machen (keine Ahnung ob das realistisch ist), dann sind das schon 250 Minuten Nachbearbeitung.
Und ob das, mal abgesehen von den vielfältigen Möglichkeiten der oft eingesetzten Retusche, noch fortschrittlich ist, wage ich mal zu bezweifeln.
Meine Urlaubsbilder sind alle in RAW aufgenommen, da sind vielleicht 100 Stück dabei, die ich gerne bearbeitet haben möchte - keine Zeit. Bei einer analogen Kamera hätte ich die Bilder schon lange in guter Quali zu Hause.

Naja, aber man hat sich nunmal dafür entschieden und muß damit leben - manchmal eben mit Sorgenfalten.

Gruß
Heiko
Nikon D7000 und allerlei Zubehör

MichelRT
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Beitrag von MichelRT »

Entweder bin ich blind oder ich hab eine besondere D200. Ich hab noch nie ein Bild nachbearbeitet. Die Kamera steht auf den Werkseinstellungen und ich übernehme in Capture NX die Bilder mit den Kameraeinstellungen und bin von den Ergebnissen begeistert. Ich hab rein aus Spieltrieb natürlich schon versucht an verschiedenen Stellen runzuschrauben aber das Ergebnis hat mich nie überzeugt. Am schönsten und auch dem Orginal am nächsten sind die Bilder mit den ursprünglichen Einstellungen.
D300 + D200, beide mit defekter Motivklingel

Littlehonk
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Beitrag von Littlehonk »

MichelRT hat geschrieben:Entweder bin ich blind oder ich hab eine besondere D200. Ich hab noch nie ein Bild nachbearbeitet. Die Kamera steht auf den Werkseinstellungen und ich übernehme in Capture NX die Bilder mit den Kameraeinstellungen und bin von den Ergebnissen begeistert. Ich hab rein aus Spieltrieb natürlich schon versucht an verschiedenen Stellen runzuschrauben aber das Ergebnis hat mich nie überzeugt. Am schönsten und auch dem Orginal am nächsten sind die Bilder mit den ursprünglichen Einstellungen.
Hallo Michel,

ich verweise dazu nur auf die Bilder in meinem eigenen Thread: http://www.nikonpoint.de/viewtopic.php? ... highlight=

Ich weiß nicht ob nur mir das so geht und ich alleine einen Unterschied sehe... Das Bild in dem Thread ist aber noch eines der besseren "outofthecam"-Ergebnisse in der Regel siehts schlechter aus.

Gruß
Heiko
Nikon D7000 und allerlei Zubehör

MichelRT
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Beitrag von MichelRT »

Hallo Heiko,

für mich sieht das Bild ok aus, wenn man nicht vor Ort war ist das schwer zu beurteilen, aber wenn das ein stark bewölkter Tag war könnte die Stimmung schon so gewesen sein. Ich muß noch dazu sagen, daß ich meine Bilder gerne so habe wie die Orginalstimmung war. Ich bin mir der Möglichkeiten der EBV bewußt und weiß, daß man mit ein paar Klicks die Farbsättigung, Kontrast, Schatten, Lichter usw. verändern kann, aber das bearbeitete Bild hat meiner Meinung nach dann nichts mehr mit dem Orginal zu tun, auch wenn es für den Betrachter , der die Orginalszene nicht kennt, vielleicht besser und spektakulärer aussieht.
D300 + D200, beide mit defekter Motivklingel

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