Gibt es Kompakte mit ähnlicher Qualität wie eine D-SLR?

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Moderator: donholg

Tarantoga
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Gibt es Kompakte mit ähnlicher Qualität wie eine D-SLR?

Beitrag von Tarantoga »

Hallo allerseits,

nachdem ich lange mit einer CP4500 fotografiert habe, habe ich aus Zeitgründen schon seit Längerem nur noch wenige Fotos gemacht. Für den Urlaub habe ich nur noch eine kleine Sanyo Xacti in die Hosentasche gesteckt.

Ich würde jetzt allerdings gerne wieder etwas! ernsthafter einsteigen und habe mich deshalb heute ein paar Stunden durch die diversen Threads hier im Forum gelesen.

Ursprünglich hatte ich vor, jetzt in jedem Fall eine D-SLR zu kaufen, bin aber durch verschiedene Beiträge (u.a. durch den Schriftverkehr mit dem "Stiftung-Warentest"-Redakteur) und die vielen Hinweise darauf, dass das Fotografieren mit einer D-SLR doch eher für (semi-)-professionelle Fotografen sinnvoll ist, ein wenig verunsichert.

Tatsächlich habe ich früher viel mit SLRs fotografiert, habe jedoch aus dieser Zeit keine weiterverwendbaren Objektive mehr.

Was mich bei den kleinen Kompakten am meisten stört, ist die mangelnde Kontrolle des Ergebnisses über die Mini-LCD-Displays, auf denen ich bei hellem Tageslicht so gut wie nix mehr erkennen kann.

Ich habe keine professionellen Ambitionen, sondern möchte lediglich qualitativ hochwertige Aufnahmen mit überschaubarem! Aufwand machen.

Jetzt zu meiner Frage: Gibt es mittlerweile Kompaktkameras, die qualitativ vergleichbare Fotos machen, wie eine D-SLR?

Insbesondere würde mich auch interessieren, wie es mit der Bildkontrolle über den Sucher bei aktuellen Modellen aussieht? Ist diese Methode sinnvoll und möglich?

Welche Kompakte würdet Ihr mit als Alternative zu einer D-SLR empfehlen?


Danke im Voraus für Eure Tipps.


Frank
Zuletzt geändert von Tarantoga am So Okt 31, 2004 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
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SirPatrick
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Beitrag von SirPatrick »

Die dSLR Fotografie ist nicht zwingend ausschließlich für (semi-)professionelle Fotografen. Die Frage ist eher, wie viel Lust man hat, sich mit den Hintergründen der Fotografie zu beschäftigen. Die Lernkurve bei einer dSLR ist wesentlich umfangreicher als bei einer Prosumer Kamera.

Zum Sucher: Die Sucher der günstigen dSLR sind mit Sicherheit nicht State-of-the Art, im Gegensatz zu allen derzeit verfügbaren EVF allerdings wirklich brauchbar. Den besten EVF hat derzeit die Minolta A2.

Zum LCD Bildschirm: Die Kontrolle über den LCD Bildschirm kann maximal Belichtungsfehler aufdecken. Für Mehr ist der LCD bei keiner Kamera zu gebrauchen. Die Prosumer Kameras erlauben den LCD prinzipbedingt auch als Sucher zu benutzen. LCD's an sich sind sehr anfällig was direkte Sonneneinstrahlung und Blickwinkel angeht. Für viele Kameras gibt es allerdings sog. LCD Hoods, mit denen die Betrachtung bei ungünstigen Lichtverhältnissen erleichtert wird.

Soll es denn eine Prosumer Kamera werden, gibt es momentan aus allen Lagern brauchbare Modelle. Da sind die Nikon CollPix 8800, Minolta A2, Canon PowerShot Pro 1, Olympus C-8080 und Sony F-828. Jede dieser Kameras hat so ihre Stärken und Schwächen.

Ein ganz eindeutiger Nachteil der Prosumer ist der Energieverbrauch und das Zubehörprogramm. Viele können gar keinen externen Blitz bedienen, Tele- und Weitwinkelvorsätze sind recht teuer und qualitativ nicht mit SLR-Objektiven zu vergleichen. Der Einsatz von Filtern gestaltet sich bei den meisten Modellen durch den Einsatz von Verlängerungstubussen äußerst umständlich.
D200 : AF-S DX 17-55/2.8 : AF-S VR 70-200/2.8 : AF-S VR 105/2.8 Micro

Andreas H
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Andreas H »

Ich denke, die Frage nach der Bildqualität läßt sich nicht ganz einfach beantworten. Es gibt mittlerweile einige Kompakte, die erkennbar höher auflösen, aber dafür immer noch ein höheres Rauschen zeigen.

Die Frage ist aber, was Du eigentlich mit Deinen Bildern anfangen willst. Wenn Du sie in moderaten Größen ausdrucken oder ausbelichten lassen willst (z.B. DIN A3) dann wirst Du bei gleich intensiver Nachbearbeitung kaum einen Unterschied zwischen den Aufnahmen sehen. Wenn Du gern am Monitor auf 100% zoomst oder hauptsächlich Poster ausbelichten läßt, dann wirst Du bei den Aufnahmen einer DSLR das geringere Rauschen deutlich wahrnehmen. Es macht jedenfalls keinen Sinn, bei der Aufnahme mehr Qualität zu erreichen als man beim Endprodukt jemals wahrnehmen wird.

Ich denke, eine DSLR qualifiziert sich nicht nur über die Bildqualität. Du solltest prüfen, ob die Kompakte, die Du ins Auge gefaßt hast, für Deine geplanten Aufnahmen geeignet ist. Ich benutze eine Fuji S7000 für "immer dabei" (na ja, meistens jedenfalls) und eine D70 für bewegte Objekte (Tiere, Kinder etc.), da schwächeln die meisten Kompakten wegen ihres meist langsamen AF. Weiterhin ist es wichtig, ob der Brennweitenbereich einer Kompakten auf Dauer ausreicht. Wenn Du da Zweifel hast (vielleicht weil Du mal Fisheye-Experimente oder Tieraufnahmen auf große Distanz machen willst) dann sollte es doch die DSLR sein, denn die Weitwinkel- oder Televorsätze der Kompakten sind weder billig noch qualitativ mit "richtigen" Objektiven vergleichbar.

Grüße
Andreas

Schlumpf
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Beitrag von Schlumpf »

Ich hatte vor der D70 eine Sony F717. Bisher ist mir im Kompaktbereich keine Kamera untergekommen, die der Bildqualitäts-Technisch das Wasser reichen konnte. Wenn sie etwas schneller gewesen wäre und einen größeren Chip gehabt hätte, wäre ich vielleicht heute noch mit ihr unterwegs ;)
Gruß,
kleiner blauer Schlumpf


D70 | AF-S DX 18-70 | AF 50/1,8 | AF 35-135 Macro | AF 70-210/4 | Sigma 28/1,8 | Sigma 70-300 Macro APO Super II | Sigma 28-105 | Soligor 100/3,5 1:1 Macro

Tarantoga
Batterie7 Kamera
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Beitrag von Tarantoga »

Erst mal vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten :D

Ich war heute mal im hiesigen Saturn unterwegs und habe mir einfach mal ein paar unterschiedliche Kameras angeschaut. Leider konnte ich wegen starken Kundenandrangs (Verkaufsoffener Samstag) nicht an die D-SLRs ran, das werde ich mir mal für die nächste Woche vornehmen.

Gibt es eigentlich auch Kompaktkameras, bei denen man die manuelle Fokussierung wie bei herkömmlichen SLRs direkt manuell am Objektiv vornehmen kann? Das fand ich bei meinen bisherigen Digis immer sehr umständlich.

Im Grunde ist für mich ein Argument wichtig, von dem ich nach Euren Hinweisen denke, dass das wahrscheinlich? nur mit einer D-SLR zu machen ist. Ich habe immer sehr gerne Macro-Aufnahmen gemacht und möchte das auch in Zukunft so halten.

Wie sieht das denn mit Zusatzobjektiven (ich nehme an, das sind aufschraubbare Objektiverweiterungen für das Originalobjektiv) aus? Gibt es so etwas auch in guter Qualität für Kompakte?

Und zum Schluss (ich will auf keinen Fall einen Glaubenskrieg lostreten, sondern nur Eure Einschätzung): Welche D-SLR kommt dem Wunsch nach einfacher Bedienung (im Zweifelsfalle auch Motivprogramme und Schnellschüsse) und brauchbarer Qualität am nächsten?

Von der SD70 habe ich hier ja schon in einigen Beiträgen gelesen, dass sie zwar tolle Bilder macht, aber für einen Amateuer doch u.U. viel Einarbeitungszeit benötigt. Für meine Zwecke würde es eine Kamera tun, die ähnlich wie die alten EOS-Modelle mit zwei, drei Reglern und Programm/Zeit/und Blendenautomatik bedient werden kann.

Ich weiß nicht, ob es hier erwünscht/erlaubt ist, auch andere Hersteller als NIkon zu nennen. Falls ja, würde ich mich auch über Hinweise in diese Richtung freuen.

Ach ja, mein Budget: Mehr als 1200 € wollte ich nicht anlegen.


Nochmals vielen Dank für Eure Hilfe!


Frank
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Andreas H
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Andreas H »

Makros sind ein echtes KO-Kriterium.

Wenn Du wirklich Makros meinst (also 1:1 oder größer) dann wirst Du eine DSLR nehmen müssen. Wenn Du Nahaufnahmen meinst, dann geht im Prinzip auch eine Kompakte, bei den meisten ist allerdings beim größtmöglichen Maßstab der Objektabstand so gering, daß man kaum Blitzen kann (das Objektiv ist im Weg) und daß man sicherlich auch die Fluchtdistanz des geduldigsten Insekts weit unterschritten hat (die Frontlinse liegt dann fast auf dem Objekt auf).

Objektivvorsätze (Tele oder Weitwinkel) sind meistens im Vergleich zu DSLR-Objektiven unverhältnismäßig teuer. Dazu kommt, daß sie meistens für ein bestimmtes Objektiv optimiert sind, bei einem Modellwechsel kann man in der Regel auch diese Teile neu kaufen. Außerdem sind die Möglichkeiten im Weitwinkelbereich sehr beschränkt.

Viele neue Kompakte lassen sich manuell fokussieren, einige auch über einen Ring am Objektiv. Allerdings kann man in der Regel auf den Displays schlecht die Schärfe überprüfen.

Die Bedienbarkeit unterschiedlicher DSLR läßt sich wirklich schlecht objektiv beurteilen. Ich denke, alle Amateur-DSLR auf dem Markt ermöglichen es über Motivprogramme oder einen Vollautomatikmodus (bei der D70 A oder P) ohne weitere Einstellungen technisch recht gute Bilder zu erzielen. Unterschiede gibt es, wenn man Wert darauf legt, möglichst viele Einstellungen selbst vornehmen zu können. In diesem Punkt ist die D70 recht gut, während beispielsweise die 300D schwächelt.

Da hilft nur, bei einem Fotohändler die Kameras mal in die Hand zu nehmen und Aufnahmesituationen durchzuspielen.

Grüße
Andreas

ExGast 20thKNIGHT
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Beitrag von ExGast 20thKNIGHT »

Muß gestehen, ich habe diesen Thread nur überflogen und bin dabei über diese 1200 € gestolpert, deswegen auch dieser Kommentar.

Die 1200€ reichen nicht für eine DSLR, vielleicht mit Mühe und Not für die Canon 300D (weiß nicht genau was die momentan kostet).

Warum? Ohne 2. Objektiv erreicht man nichtmal den Brennweitenbereich der meisten üblichen Kompakten, mal ganz zu schweigen von den angegebenen Makroaufnahmen (Stichwort Makroobjektiv).
Und dann muß man noch dazu bereit sein diese Sachen mitzuschleppen und ständig zwischen den Objektiven hin und herzuwechseln wenn man grade keinen Platz zum abstellen hat etc.

als kleine Anregung
Grüßle Daniel

Nikon D2H + D70 + F601, Fuji S3 Pro
Nikkor 17-55/2,8+18-70/3,5-4,5+50/1,8+85/1,8+SB800;
Tokina 12-24/4;
Sigma EX DG 70-200/2,8 + EX 105/2,8 Makro + EF-500 DG Super NA-iTTL;
Manfrotto 055ProB+141RC+486RC2+BenroKS2

Hanky
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Beitrag von Hanky »

Moin,
ExGast 20thKNIGHT hat geschrieben:Die 1200€ reichen nicht für eine DSLR, vielleicht mit Mühe und Not für die Canon 300D (weiß nicht genau was die momentan kostet).
EOS 300D,18-55 + 55-200si gibts schon für 1.168 Euronen
ExGast 20thKNIGHT hat geschrieben:Warum? Ohne 2. Objektiv erreicht man nichtmal den Brennweitenbereich der meisten üblichen Kompakten.
An das Preislimit von EUR 1.200 käme man mit der Kombination D70 und 28-100 in etwa ran, mit dem 28-200 preislich etwas darüber, dafür hätte man den üblichen Kompakt-Brennweitenbereich fast erschlagen und schon alle DSLR-Vorteile wie schnellen AF, schnelle Einschaltzeit usw. ...

Ich stand vor etwa 6 Wochen vor der selben Entscheidung, hochwertige Prosumer oder DSLR. Ich bin zum Fotohändler, 2 CF-Karten dabei und habe mir die D70 und die Prosumer meiner Wahl geholt, eine halbe Stunde parallel fotografiert und die Ergebnisse am PC angeschaut. Ergebnis: D70 und hochzufrieden, im Endeffekt etwas teurer, aber man gönnt sich ja sonst nichts :wink:
Grüße
Hanky

Nikon DSLR | www
Mes goûts sont simples: je me contente de ce qu'il y a de meilleur

Belli
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Beitrag von Belli »

Ich denke, die technischen und qualitativen Unterschiede sind hier ausführlich und abschliessend beschrieben worden. Ich möchte deshalb nur meine grundsätzliche Erfahrung hier beschreiben:

Ich bin kein besonders ambitionierter Hobbyfotograf. Ich hatte früher mit einer Spiegelreflexkamera (F-801) fotografiert und es hat damit auch Spass gemacht. Als die ersten kompakten Digitalkameras mit 2 MPixel auf dem Markt waren, habe ich auf Digital umgestellt, weil es einfach unglaublich komfortabel ist, die Bilder auf dem PC zu haben und sogar bearbeiten zu können. Wirklich Spass hat aber das Fotografieren damit nicht gemacht. Als dann die preislich bezahlbare D-70 auf den Markt kam, bin ich wieder auf Spiegelreflex umgestiegen (Juni 2004). Nach kurzer Eingewöhnungszeit bin ich sehr zufrieden und das Fotografieren macht wieder Spass wie früher.

Ich habe nebenbei auch noch eine Kompakte (Canon IXUS 500). Die ist so klein, dass man sie einfach überallhin mitnehmen kann und die Bilder sind bei normalen Bedingungen genauso gut wie mit der D-70. Ich kann dir aber ein Beispiel geben, wo sie versagt hätte. Ich war mit 12 Mitreisenden auf einer Safari. Auf einmal rannte eine Hyäne längs dem Bus entlang nach vorne. Da dies eine aussergewöhnlich seltene Möglichkeit war, haben alle sofort versucht ein Foto zu schiessen. Der einzige, der es aber fertig brachte in dieser kurzen Zeit abzudrücken, war ich mit der Spiegelreflex. Das Bild ist zwar nicht ganz scharf aber dennnoch haben wir alle heute Freude daran.

Wer behauptet, die Bilder einer IXUS 500 von den Bildern einer D-70 unterscheiden zu können, der möge es versuchen: http://www.eigenheer.ch/thomas/reisen/namibia.htm


Gruss
Thomas
Zuletzt geändert von Belli am Mo Nov 01, 2004 8:01, insgesamt 1-mal geändert.

Oli K.
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Beitrag von Oli K. »

Hallo,

habe den Thread jetzt nur überflogen, aber IMO macht eine DSLR nur in Kombination mit vernünftigen Objektiven Sinn :!: Ist das Geld oder die Bereitschaft nicht da, sich zu einem vernünftigen Body 1-3 vernünftige Objektive zu leisten, dann vergiß es. Kauf Dir eine Kompakte... :roll:

Zu einem Body á la 300D / D70 will ich Dir nicht raten, wenn es anschliessend nur noch für Flaschenböden wie 28~200 etc. reicht. Die werden meiner Meinung nach nicht den Bodies gerecht. Diese Kombination schlägt (fast) jede Kompakte in Sachen Bildqualität und das ist es ja schliesslich, was zählt...
Grüße, Oli

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