Unschärfe durch Spiegelschlag bei D50

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Moderator: donholg

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kaisan
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Unschärfe durch Spiegelschlag bei D50

Beitrag von kaisan »

Hallo,
ich hatte schon desöfteren beim Aufnahmen vom Stativ mit Unschärfe zu kämpfen. Inzwischen bin ich mir so gut wie sicher, daß diese häufig durch den Spiegelschlag verursacht wird.

Folgendes Szenario: D50 mit Nikon 35/2.0 auf dem Manfrotto 190D Pro + Kopf 141RC montiert. Fotografiert habe ich ein Model (Ganzkörper) bei available light. Bei Belichtungszeiten um 1/1.6s bis ca. 1/3s konnte ich eine deutliche Verwacklungsunschärfe feststellen, bis ca. 1/20s ist die Unschärfe auch noch sichtbar, wenn auch nicht mehr so deutlich.

Sowohl manuelles Fokussieren als auch ein Verändern der Blende brachten keine Besserung, deswegen tippe ich auf Unschärfe durch Spiegelschlag.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich bin bis jetzt eigentlich davon ausgegangen, daß der Spiegelschlag nur bei Makro- und Teleaufnahmen kritisch ist.

Gruß, Kai.
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scus
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Beitrag von scus »

Ich weiss es zwar auch nicht 100%ig, aber afair sind Zeiten zwischen 1/30sek und 1sek anfällig für spiegelschlagerschütterungen...

Reiner
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Re: Unschärfe durch Spiegelschlag bei D50

Beitrag von Reiner »

kaisan hat geschrieben:available light. Bei Belichtungszeiten um 1/1.6s bis ca. 1/3s konnte ich eine deutliche Verwacklungsunschärfe feststellen, bis ca. 1/20s ist die Unschärfe auch noch sichtbar, wenn auch nicht mehr so deutlich.
Bei welchen Vergrösserungen war das sichtbar?
Oder -am besten- zeig uns mal ein Beispielbild!
Reiner

Hinrich
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Re: Unschärfe durch Spiegelschlag bei D50

Beitrag von Hinrich »

kaisan hat geschrieben:... Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich bin bis jetzt eigentlich davon ausgegangen, daß der Spiegelschlag nur bei Makro- und Teleaufnahmen kritisch ist.

Gruß, Kai
Ich habe vor ein paar Wochen intensiv versucht herauszufinden wie der Spiegelschlag sich auswirkt. Meine kürzeste Brennweite war 50 mm. Ich weiss nicht, ob sich die ähnlich wie die von Dir gewählten 30 mm verhalten. Trotzdem erinnere ich mich an folgende Resultate:
Ich habe festgestellt, dass man den Spiegelschlag bei den Verschlusszeiten, die Du nennst immer sieht, wenn man die Bilder genügend vergrössert. Abhilfe schaffen längere oder kürzere Verschlusszeiten oder SVA . In Deiner Beschreibung fallen mir auch das leichte Stativ und der Kopf auf. Selbst, wenn man davon ausgeht, dass die (zu) kleine Kugel gut klemmt, wird sich das Schwingungsverhalten des leichten Alustativs negativ bemerkbar machen.
Ich habe das Manfrotto 055 (das ist noch etwas steifer als das 191) und das GITZO 1257 Carbon vergleichen können. Das Carbonstativ schwingt deutlich weniger nach, obwohl es bei gleicher Baugrösse fast ein Kilogramm weniger wiegt. Weiche Unterlagen unter den Stativfüssen, haben zusätzlich eine kleine Verbesserung ergeben.

Problemlösung wäre gewesen - längere Verschlusszeiten wählen. Stativ auf weiche Unterlage stellen.

Rico

Andreas H
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Andreas H »

Ich sehe hier mindestens zwei mögliche Ursachen für Verwacklung: Den Spiegelschlag und das Model.

Die Belichtungszeiten liegen schon in dem Bereich in dem der Spiegelschlag sich auswirken könnte. Spiegelschlag kann man eigentlich ganz gut erkennen, weil in einer definierten Richtung gewackelt wird. Wenn horizontale und vertikale Strukturen im Bild sind, dann sind nur die vertikalen (bei Querformat) verwackelt (manchmal mit Doppelkonturen), die horizontalen sind scharf.

Wenn die Richtung der Verwacklung nicht genau auszumachen ist, dann würde ich mal die Heizung einschalten (damit das Model nicht zittert).

Grüße
Andreas

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kaisan
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Beitrag von kaisan »

Vielen Dank an alle!

@scus: Ja dieser Bereich ist mir auch bekannt, ich dachte aber immer, daß es nur bei Makro- und Teleaufnahmen eine Rolle spielt. Bei Landschaften verwende ich häufig diese kritischen Bereiche und habe da noch keine Auswirkungen feststellen können.
@Reiner: Die Unschärfe war bei vollem Reinzoomen auf dem Kameradisplay zu erkennen, wobei dieser Ausschnitt dann ungefähr den Kopf des Model zeigte. Die ganz extremen habe ich gleich gelöscht, von den anderen muß ich heute Abend mal eins raussuchen.
@Hinrich: Ich empfinde das Stativ eigentlich als sehr stabil und auch nicht gerade leicht. Der Kopf ist ein 3-Wege-Neiger keine Kugelkopf, oder habe ich dich da jetzt falsch verstanden? Mit verschiedenen Verschlußzeiten habe ich wie geschrieben experimentiert, hat auch geholfen. Den Tip mit der weichen Unterlage muß ich mir merken. :super:
@Andreas: Bei den extremen Verwacklungen waren deutlich Doppelkonturen zu sehen (die habe ich aber leider schon gelöscht), was die anderen betrifft, muß ich heute Abend mal nachschauen. Daß das Model etwas gewackelt hat, kann ich nicht ausschließen, da die Posen teilweise doch sehr anstrengend waren. Eine Heizung gab es dort leider nicht, war ein altes halbverfallenes Bauernhaus. ;)

Gruß, Kai.
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kaisan
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Beitrag von kaisan »

Hallo,
hier mal drei Bildbeispiele. Alle Bilder sind 100%-Ausschnitte, nur mit Nikon Capture aus dem Raw konvertiert mit Schärfung = keine.

1. f4 und 1/1.6s, wie ich finde extrem unscharf
Bild

2. f3,5 und 1/3s, besser aber auch noch unscharf
Bild

3. f4 und 1/2.5s, ich denke das ist ok
Bild

Gruß, Kai.
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dirkpfuhl
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Beitrag von dirkpfuhl »

Nach meiner Erfahrung ist es mit meiner D70 völlig unmöglich im Bereich zwischen 1/125 s und 1/4 s (natürlich auch noch von der Objektivbrennweite abhängig) scharfe Aufnahmen zu machen - und das völlig unabhängig von der Stabilität des Stativs. Der Spiegelschlag führt dann immer zu Vibrationen, die sich auf die Schärfe auswirken. Seit ich entweder kürzer oder länger belichte, mach ich auch wieder scharfe Fotos.

Übrigends hat Fritz Pölking auf seiner Seite vor einiger Zeit mal sehr detaillierte Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Belichtungszeit, Schärfe und Spiegelvorauslösung gemacht, und kommt etwa zum gleichen Ergebnis wie ich.

Jack_Steel
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Beitrag von Jack_Steel »

Hmmm, ist mir bei meiner D70 noch nicht aufgefallen. Hatte mal ein ähnliches Shooting, mit dem 50er 1.8 und Ganzkörper, bei Belichtungszeiten um die 1/25 und Stativ ohne Blitz.

Beispielbild (volle Auflösung): klick
Alles Liebe aus Graz, Daniel

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Andreas Blöchl
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Beitrag von Andreas Blöchl »

Mir ist das auch noch nicht aufgefallen bei der D50, werde das aber auch mal testen müssen. Ich fotografiere viel mit 1/125.
mfG Andreas
Nikon:D50,CP885,CP4500 Canon:HF10 Sony:HX20,TRV33

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